10 erstaunliche Orte zum Entspannen und Energie tanken

Die Natur hat uns Menschen so ausgestattet, dass wir eine gesunde Balance zwischen Anspannung und Entspannung anstreben, um uns wohlzufühlen. Deshalb spricht die Wissenschaft auch von

  • Eustress: Hier handelt es sich um gesunden Stress, der Antrieb für Kreativität, sportliche Leistungen und Veränderungen ist.
  • und Distress: Dazu zählt belastender Stress, der sich wie Druck auf unsere Schultern legt, und uns Zeitdruck, ein Gefühl des Nichtschaffens und des Ausgeliefertseins vermittelt.

Die Menschheit hat im Laufe der Jahrtausende Taktiken entwickelt, wie sie ihre Energiereserven wieder auffüllen und Spannungen abbauen kann. Unser Instinkt und Gefühl wissen, dass wir nur so unsere Gesundheit erhalten können. So sollte sich jeder Mensch für schwierigere Situationen in seinem Leben mit Methoden wappnen, um Spannungen abzubauen und aufzutanken.
Für viele mag das ihr täglicher Hundespaziergang sein, für einige ganz banal der jährliche Urlaub am Meer und für andere vielleicht ein Trekking durch die Sahara.

Die zehn erstaunlichen Orte, die hier konkret genannt werden, sind zwar alle mehr oder weniger weit entfernt, jedoch liegt ihnen allen ein Prinzip zugrunde: Wer ausspannen möchte und muss, kann Orte wie diese auch in seiner Nähe finden. Für jeden findet sich ein Pendant.

Es geht um die Erreichung des Flow, eines Zustandes, bei dem das bewusste Denken hinter das unbewusste Spüren gestellt wird – der perfekte Zustand zum Entspannen und Energie tanken. Es geht beim Spannungsabbau nicht unbedingt um den Ort, WO dies passiert, sondern um die Art WIE.

Nummer 1: Perspektivenwechsel erleben am Straßburger Münster – Frankreich

Das wunderbare Bauwerk allein lässt uns staunen. Vom Turm auf die Stadt hinunterzublicken, nachdem man ihn selbst erstiegen hat, lässt das Herz jubeln vor dieser unbeschreiblichen Schönheit, die schon Viktor Hugo beschrieben hat. Die Kombination aus körperlicher Anstrengung und der darauffolgenden Belohnung macht den Geist frei und den Körper entspannt.
Jeder hat in seiner Nähe irgendwo die Möglichkeit, in die Höhe zu steigen und seinen Alltag im Perspektivenwechsel zu überblicken. Es ist wichtig, dass dies ohne Hilfsmittel wie Lifte oder Rolltreppen geschieht. In jeder Stadt gibt es Aussichtspunkte wie Türme, Plattformen, Hügel: Der Effekt aus dem Zusammenwirken von körperlicher Anstrengung und dem Blick von oben über etwas, das vorher Grund für Spannung und Energieverlust war, kann Wunder bewirken.

Nummer 2: Auf bunten Steinen laufen bei Klintis in der Bucht von Riga – Lettland

Wunderbar, die glatten, kühlen Steine unter den Füßen zu spüren: Kilometerlange Spaziergänge in der Bucht von Riga, deren Strand abwechselnd aus Sand und aus Steinen in Rot-, Blau- Gelb- und Grüntönen tun jeder Seele gut. Barfußlaufen auf diesem Untergrund ist wie eine wohltuende Massage und erfordert doch ein wenig Konzentration – und es bringt uns unseren ursprünglichen Wurzeln näher und erdet uns.
Es gibt in jeder Stadt Parks, Wiesen und Waldstücke, die sich dazu anbieten, dass wir uns die Schuhe ausziehen, die Socken weglegen und mit geschlossenen Augen das Gefühl der Grashalme, der Erde, der kleinen Steine unter unseren Füßen wahrzunehmen – das Gefühl, mit der Erde verbunden zu sein.

Nummer 3: Sterne beobachten auf der Sternwarte am Venetberg in Tirol – Österreich

Begeisterung und Freude können viel zum Spannungsabbau beitragen. Eine Nachtfahrt mit der Gondel auf den Venetberg, wo anschließend von Experten bestimmte Naturphänomene erklärt werden und man in kleinen Gruppen ebendiese im Fernrohr ansehen kann, begeistert den Großteil der Teilnehmenden. So selten ist der Sternenhimmel ohne jede Lichtverschmutzung sichtbar. Ein Erlebnis wie dieses lässt uns erkennen, wie klein und nichtig unsere Probleme angesichts des Universums sind. Eine Sternschnuppennacht, wie sie in den Alpen relativ gut vorausgesagt werden kann, tut dann ihr Übriges.

Nummer 4: Wildbeobachtung im Nationalpark Harz – Deutschland

In diesem Nationalpark wurde für die Tiere genau die Umgebung geschaffen, die wir angespannten und kraftlosen Menschen in unserer Umgebung oft vermissen: Schutz vor Lärm, Verkehr, Abgasen und Müll.
Deshalb bedeutet ein Sich-Einlassen auf eine Wildbeobachtung:

  • sich in einer vollkommen natürlichen Umgebung zu bewegen,
  • geduldig warten zu können und schweigend die Natur auf sich wirken zu lassen,
  • ein Fernglas auf die scheuen und eleganten Wildtiere zu richten und sich über jeden einzelnen „Besucher“ zu freuen.

Man muss kein Tierliebhaber sein, es genügt, sich für die Natur zu interessieren, um ein paar Stunden bei einer Wildbeobachtung zu verbringen.

Nummer 5: Campen am Sandstrand von Saltem – Dänemark

Egal, in welche Richtung man blickt, das Auge findet hier kein Ende und verliert sich im Blau des Meeres, dem Gold des Strandes und dem Dunkelgrün der grasbewachsenen Dünen. Der Sandboden ist fest genug, um das das Aufstellen eines Zelts zu ermöglichen. Einschlafen und Aufwachen mit dem Rollen der Wellen und den Frühstückskaffee mit Blick aufs Meer zu genießen, lässt wohl die meisten Probleme vergessen. Die stets leichte Brise weht in den Haaren – ein perfekter Ort, um wirklich abzuschalten – vorausgesetzt wir verzichten auf unsere elektronischen Begleiter und lassen es zu, uns ganz der Natur auszusetzen.

Nummer 6: Bewusst Geräuschkulissen wahrnehmen in der Einsamkeit der Wälder – Glaskogen -Schweden

In der Einsamkeit der vielen Naturreservate in Schweden gibt es wohl nichts Herrlicheres, als sich ans Ufer eines Sees zu setzen und ganz bewusst die Geräusche der Natur und des Wassers wahrzunehmen. Unzählige Vogelstimmen gibt es zu hören, den Wind in den Bäumen, das leise Plätschern der Wassertiere – und ab und zu fahren Familien mit ihren Kanus vorbei. Je länger es einem gelingt, die Augen zu schließen und sich nur auf das zu konzentrieren, was man hört, umso tiefer ist die Entspannung.

Nummer 7: Mandalas entwerfen oder bemalen in einem Ashram in Rishikesh – Indien

Yoga gilt in Europa schon seit langem als sehr effiziente Methode zum Spannungsabbau. Doch kommen aus Indien auch andere Taktiken und Praktiken, die uns dabei unterstützen können. Eine der bewegendsten ist das vorerst minuten-, dann stundenlange Singen oder Summen eines Mantras. Dazu können Mandalas gezeichnet, bemalt oder – am schönsten – aus Naturmaterialien gelegt werden. Das Leben in einem Ashram kann mit einem Reset eines Computers verglichen werden, denn hier lernt der angespannte Europäer/die Europäerin durch einfache Lebensführung und viel Schweigen all seine Sinne wieder zu spüren.

Nummer 8: Stille suchen und wahrnehmen – Winterwanderung mit Feuerschalen und Fackeln in einem von Österreichs Wanderdörfern

Sich in einer klirrenden Winternacht mit einer Fackel auf den Weg machen an einen Ort, um den es eigentlich gar nicht geht: Hier gilt, sich führen zu lassen und zu wissen, dass der Weg allein das Ziel ist. Meist ist nicht viel zu hören außer der knirschende Schnee unter den eigenen Füßen. Auch hier wird am Ende eine Belohnung für die Anstrengung ausgegeben, ein Becher Punsch oder heißer Früchtetee. Der Energieschub erfolgt auch hier durch die Kombination aus körperlicher Anstrengung und der darauf folgenden Freude und Entspannung.

Nummer 9: Geruchsinn entdecken in einem Kochkurs der asiatischen Küche in Chiang Mai – Thailand

Wer gerne kocht, sollte sich auf einen Kochkurs in einer der vielen Kochschulen in Thailand einlassen. Es geht mehrere Stunden oder Tage darum, sich auf eine Reise in die unglaubliche Vielfalt an Gerüchen und Aromen einzulassen. Man darf nicht unterschätzen, wie sehr sich die Lust am Essen und sinnlicher Genuss auf unsere Seele auswirkt. Darf man dieses Erlebnis mit Gleichgesinnten teilen, ist der Effekt noch spürbarer.

Nummer 10: Gehen im Rhythmus des Herzens am portugiesischen Jakobsweg bei Porto – Portugal

Religiosität muss nichts mit Konfessionen zu tun haben. Am Jakobsweg finden sich – obwohl es ein katholischer Wallfahrtsweg ist – Menschen aller Religionen und aller Spiritualität. Hier geht es nur ums Gehen im Rhythmus des eigenen Herzens. Pro Herzschlag wird ein Schritt gemacht, manche Menschen singen dazu, beten den Rosenkranz oder lassen die Gedanken schweifen und während des Gehens wird der Weg – oft bis zu dreißig Kilometer und mehr pro Tag – zurückgelegt. Pilgern bedeutet, den Alltag zu vergessen und sich auf sein Innerstes zu besinnen.

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