Ein stressiger Tag im Büro oder auch immer die gleichen Arbeitsabläufe können schnell zur Ermüdung führen. Damit du wach und fit bleibst, ist es wichtig, mit dem anfallenden Stress souverän umzugehen. Was eignet sich dazu besser als die Mittagspause?
Das einzige Problem: die Mittagspause ist meistens kurz und die nächsten Termine kursieren bereits im Kopf. Am besten geeignet scheint also ein Tapetenwechsel, bei dem du nicht an die Arbeit denkst.
Gehen wir einmal in Gedanken die Orte durch, an denen du wahrscheinlich schon einmal Mittagspause gemacht hast: Beim Home-Office auf dem Sofa gibt die Idee mit dem Tapetenwechsel nicht viel her. In der Kantine im Büro ist es meistens laut und man redet mit den Kollegen doch immer mal wieder über die Arbeit. Schafft man es, selbst ausschließlich über privates zu sprechen, schallt der Bürotalk vom Nachbartisch herüber. Eine Mittagspause im Restaurant ist dagegen meistens recht zeitintensiv.
Was also tun? So individuell wie jeder einzelne Mensch ist auch die Fähigkeit eines jeden Einzelnen, sich in unterschiedlichen Umgebungen zu entspannen. Es gibt also gar nicht den perfekten Ort für deine Mittagspause. Auch wenn ein paar gute Kandidaten dabei sein könnten: Der Park um die Ecke, der Platz auf der Bank vor dem Springbrunnen zwei Straßen weiter oder liegend auf dem Behandlungstisch in deiner bevorzugten Massagepraxis. Um den für dich perfekten Ort für die Mittagspause zu finden, horche einmal in dich hinein. Wo wärst du gern, wenn es so richtig stressig ist? Wohin möchtest du entfliehen, wenn dir der Alltag zu viel ist? Wie sollte die perfekte Umgebung sein, wie die Geräuschkulisse, welche Farben beruhigen dich? Möchtest du dich bewegen oder lieber bewegt werden? Brauchst du eine Ruheoase in der alles für einen Moment ganz ruhig und unbewegt bleibt? Möchtest du gerne Gesellschaft oder möchtest du lieber alleine abschalten?
Erst einmal scheint das ganz schön viel Aufwand für ein paar Minuten Mittagspause zu sein. Dies allerdings lohnt sich, wenn du frisch erholt aus der Mittagspause zurück kommst, weil du einfach ganz genau weißt, wie du dich am besten entspannst. Deine Pause ist deine kleine Insel der
Selbstbestimmung. Zwischen fremdbestimmter Arbeit, von der die meisten von uns betroffen sind, ist genau dieser Gegenpol das, was du brauchst.
Dabei ist es auch sinnvoll, sich den Tagesablauf so zu gestalten, dass dir deine Mittagspause erhalten bleibt. Planung ist hier alles! Wenn ein Termin mit deinem Chef oder deiner Chefin in die Mittagspause gelegt wird, kannst du daran wahrscheinlich nichts ändern. Eine generelle Überbuchung deiner Mittagspause von Kolleginnen und Kollegen kannst du jedoch tatsächlich einfach ablehnen. Bitte bei der Ablehnung des Termins deinen Kollegen oder deine Kollegin, einen anderen Termin zu finden, an dem du auch wirklich Zeit hast. Damit auch für alle deutlich ist, dass du deine Mittagspause auch als Pause nutzen möchtest, kannst du dir einen Termin Blocker in den Kalender legen. Das hat den Vorteil, dass du dich von deinem Computer daran erinnern lassen kannst, dass jetzt gleich deine Pause ist. Auch das hilft, die letzten wichtigen Gedanken zum bearbeiteten Thema zusammenzufassen und danach den Kopf frei für die Pause zu haben. Wenn du nicht an einem Computer arbeitest, stelle dir einen Wecker im Handy oder verabrede dich, zum Beispiel zu einem Spaziergang. Bei vielen Menschen baut sich Stress effektiv ab, wenn sie sich bewegen oder etwas Sport machen. Du kannst sogar für eine halbe Stunde ins Schwimmbad oder ins Fitnessstudio gehen. Sofern deine Zeit es zulässt, kannst du einen Spaziergang durch einen kleinen Park, am Wasser entlang oder an einer Sehenswürdigkeit vorbei machen. In jedem Fall sind ein paar Minuten an der frischen Luft dazu geeignet, deinen Sauerstofftank wieder aufzufüllen.
Auf diese Weise ist es sogar egal, wo du arbeitest. Es ist egal, wie deine Umgebung geschaffen ist, denn du kannst es dir so einrichten, dass du den für dich richtigen und perfekten Platz für deine Pause finden kannst. Mache einfach das Beste aus deinen Möglichkeiten und nutze diese. Und wer sagt denn, dass die Mittagspause die einzige Pause bleiben muss? Oft finden sich im Tagesablauf hier und da noch einmal 5-10 Minuten, an denen man sich ebenfalls in Ruhe entspannen kann. Nutze diese Minuten für dich, geh einmal um den Block. Nutze die Zeit, um einmal auf die Dachterrasse zu gehen. Gehe im Bürogebäude ins oberste Stockwerk und schaue im Flur aus dem Fenster. Oder nimm eine Kollegin oder einen Kollegen mit zum Kaffee holen und wechsle einfach ein paar Worte.
Und an Tagen, wo dein Terminkalender völlig durchgetaktet ist und keine Chance auf eine normale Mittagspause besteht? Da nimmst du dein fertiges Essen am besten direkt mit ins Büro und verlierst so keine Zeit mit Bestellung, Abholung oder einer Warteschlange in der Kantine.
Du hast leider nur 15 Minuten Zeit? Falls wirklich mal alle Stricke reißen, setze dich dennoch in Ruhe hin und iss bewusst deine Mahlzeit. Versuche, dir an solchen Tagen etwas wirklich leckeres mitzunehmen und genieße jeden einzelnen Bissen. Hast Du noch ein paar Minuten übrig, helfen Kopfhörer und eine kurze Entspannungssession mit Musik oder einer Meditation, sich ans andere Ende der Welt zu träumen. Da lässt es sich aushalten, wenn man für ein paar Momente in einer Hängematte am Wasser schaukeln kann, während einem die Sonne dabei auf den Bauch scheint. Lauer Wind geht, leichte Wellen plätschern an den Strand und kräuseln sich dort. Ein paar Möwen streiten sich um einen Fisch. Wenn das nicht entspannt ist!