Immer mehr Menschen kaufen regionale Bioprodukte. Sie sind gesünder, aus der Region, der Anbau wird kontrolliert und werden ohne Einsatz von Pestiziden oder ähnlichem angebaut. Doch was genau bedeutet eigentlich Bio und wann darf Bio sich Bio nennen?
Ganz grob betrachtet bedeutet Bio, dass alles komplett natürlich ohne jegliche Zusatzstoffe beziehungsweise ohne schädliche Pestizide etc. ist. Geschützt ist der Begriff durch die EG- Öko-Verordnung. Ebenfalls geschützt sind die Begriffe „aus kontrolliert biologischen Anbau“ sowie „Öko“. Um ein offizielles Öko-Siegel zu bekommen, müssen die so bezeichneten Produkte folgenden Kriterien entsprechen:
- sie dürfen gentechnisch nicht verändert sein
- sie müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen
- es darf kein Einsatz von synthetischen oder chemischen Pflanzenschutzmitteln
gegeben sein - weder Klärschlamm noch Kunstdünger dürfen zum Einsatz gekommen sein
- es müssen viel weniger Lebensmittelzusatzstoffe als in herkömmlichen Lebensmitteln
enthalten sein (max. 5 Prozent) - Tiere dürfen weder mit Wachstumsmitteln noch mit Antibiotika behandelt sein
- kein Produkt darf ionisierend bestrahlt sein
- Tiere müssen artgerecht gehalten werden
Welche Bio-Siegel für Lebensmittel gibt es?
Das staatliche Bio-Siegel
Das grüne Bio Sechseck oder das grüne Blatt schaffen Vertrauen. Es bedeutet, dass bei diesem Produkt die Mindestkriterien eingehalten wurden.
Siegel der Anbauverbände
Dazu zählen Siegel von bioland, Naturland und demeter. Deren Mindestkriterien gehen über die der staatlichen Siegel hinaus. Demnach muss bei diesen Siegeln der Betrieb oder Bauernhof komplett nach ökologischen Vorgaben arbeiten, auch jegliche Filialen oder Betriebszweige. Es darf nur Biofutter verfüttert werden, die artgerecht gehaltenen Tiere müssen viel mehr Platz haben als in herkömmlichen Biobetrieben, der Transport der Tiere darf nicht länger als 4 Stunden dauern oder mehr als 200 km aufweisen. Die Haltung der Legehennen ist stark reduziert, es darf nur eine bestimmte Menge Dünger verwendet werden und der Halter darf nur so viel Vieh halten, wie er mit eigens angebauten Futtermitteln versorgen kann.
Bio oder Öko?
Im Prinzip ist es egal, ob man Bio- oder Ökoprodukte kauft. Beides muss den Mindestkriterien entsprechen. Eindeutig Bio- oder Ökoprodukte sind mit folgenden Begriffen gekennzeichnet:
- ökologisch oder biologisch
- ökologischer oder biologischer Landbau
- kontrolliert ökologisch oder kontrolliert biologisch
Vorsicht walten sollte man nach Meinung der Redaktion von Daily Deal bei Produkten mit folgenden Begriffen, da sie nicht im Sinne eines ökologischen oder biologischen Landbaus produziert wurden und keine Lebensmittel in Bio-Qualität sind:
- naturnah
- unbehandelt
- kontrolliert
- umweltschonend
- integrierter Landbau
- aus kontrolliertem Vertragsanbau
Was ist ökologische Landwirtschaft?
Der Öko-Landbau ist eine sehr umweltschonende Form in der Landwirtschaft. Deren Produkte wurden garantiert ohne sämtliche Pflanzenschutzmittel, mineralische Dünger oder Gentechnik angebaut. Die Kreislaufwirtschaft der ökologischen Landwirtschaft stellt ein Gleichgewicht zwischen Boden, Tieren und Pflanzen auf den jeweiligen Höfen her. Außerdem wirtschaftet er in einem Betriebskreislauf. Das bedeutet, dass die Böden, Äcker und Felder auf natürliche Weise kultiviert werden, damit dort Pflanzen angebaut werden können. Diese so angebauten Pflanzen sind zugleich Futter für die Tiere, Nahrung für den Bauern und seine Kunden sowie der Lebensunterhalt des Bauern. Der natürliche Abfall der Tiere sowie der Kompost daraus sind der natürliche Dünger des Bodens, der benutzt werden darf und der somit für ein nachhaltiges und gesundes Wachstum der nächsten Pflanzen dient. Da die Bauern nur so viel Tiere halten, wie sie auch selber versorgen können, erhält der Bauer nur die nötige Menge an natürlichem Dünger, die er benötigt.
Biomarken und Bioanbauverbände
Bekannte Biomarken- und verbände:
- BioBio
- Grünes Land
- Alnatura
- Rewe bio
- Naturkind
- Bio-Wertkost
- tegut
- Demeter
- bioland
- Gepa
- Zwergenwiese
- Davert
- Granovita
- Reformhaus
- Biopark
- Biokreis
- Ecovin
- Gäa e.V.
Werden Bio-Siegel kontrolliert?
Jeder Hof, der Bio Produkte produziert, muss einmal im Jahr kontrolliert werden. Werden Mängel festgestellt, dann bekommt der Bauer eine bestimmte Frist, innerhalb derer er diese beseitigen muss. Tut er dies nicht, kann es sein, dass der Betrieb vorläufig geschlossen wird. Die Kontrollen werden nicht immer angekündigt, denn so kann der Bauer nicht manipulieren und wird während seiner Arbeit besucht und kontrolliert.
Warum ist Biokost teurer?
Das liegt daran, dass die Biohöfe die Mindestkriterien einhalten müssen. Aufwändige Verfahren und teure Technik in der Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und natürliches Futter sowie die Kontrollen, die ebenfalls sehr viel kosten, lassen die Produkte teurer werden. Teilweise sind die Bioprodukte 25 % teurer als herkömmliche Lebensmittel, manchmal sind sie sogar doppelt so teuer. Dafür weiß der Verbraucher aber, wo die Produkte herkommen und dass sie tatsächlich 100% natürlich sind.
Fazit: Gute Gründe, die für Bio sprechen:
Es gibt sowohl beim selber Kochen als auch beim Essen bestellen gute Gründe, die dafür sprechen, sich für Bio Produkte zu entscheiden.
- Viele Umweltindikatoren wie Stickstoffüberschuss, ökologischer Landbau und
Bodenerosion werden durch die ökologische/ biologische Landwirtschaft verbessert. - Es gibt weniger Folgekosten, die nicht zu Lasten unserer Gesellschaft fallen.
- Durch den biologischen Landbau, der einen erhöhten Aufwand gegenüber
herkömmlichem Landbau hat, braucht es mehr Personal. Mehr Menschen bekommen
Arbeit. Bauern und die Kunden werden geschont, da sie nicht durch
Pflanzenschutzmittel in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden. - Bioprodukte haben mehr gesunde Inhaltsstoffe wie Antioxidantien (Vitamin C und E),
da sie schonend angebaut und natürlich verarbeitet werden. - Öko-Landbau pflegt den Boden durch organisches Düngen, langes Begrünen, gute
Struktur und Nutzung und natürliche Bodenlebewesen durch aktive Nutzung. -
– Das Grundwasser wird geschont, da keine Pflanzenschutzmittel und ähnliche Gifte ins
Abwasser gelangen. Seen und Flüsse sind mit viel weniger Umweltgiften belastet. - Ökologische Landwirtschaft spart Energie und unsere knappen Ressourcen. Dadurch,
dass keine mineralischen, Stickstoff- und Kaliumhaltige Dünger und Zusätze
verwendet werden, muss auch kein Einsatz von Erdöl erfolgen. - Die Rückführung organischer Substanzen durch das Düngen von Mist gibt es mehr
Humusschichten auf den Böden, Äckern und Feldern, die mehr CO² binden können.