Kann Schokolade Sünde sein? – Nicht immer, sagt die Forschung

Egal ob beim Torte bestellen oder beim Bestellen italienischer Schokolade aus der Genießer-Box. Schokolade ist aus unserem Alltag einfach nicht wegzudenken. Die Lust auf Schokolade ist ungebrochen. Grund genug für Daily Deal sich heute mit Schoko-Mythen zu beschäftigen. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg im letzten Jahr auf knapp 10 Kilogramm. Trotz Corona, Ukraine-Krieg und Inflation. Rein statisch verzehrt jeder Deutsche anlässlich der Osterfeiertage etwas mehr als einen Osterhasen, sagen die Hersteller von Süßwaren. Ist das nun eine gute oder für die Gesundheit der Menschen eher schlechte Nachricht? Fakt ist, Schokolade besteht nicht nur aus gesundheitsförderlichem Kakao, sondern auch aus viel Zucker und Fett. Hier könnte für Schokoladenliebhaber das Problem beginnen. Forscher vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln haben herausgefunden, dass Nahrungsmittel mit viel Fett und Zucker das Gehirn so konditionieren, dass es nach immer mehr Süßigkeiten und Fettigem fragt. Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund und fördert Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt und Adipositas. Es gibt aber auch gute Nachrichten für Menschen mit Selbstdisziplin.

Kakao enthält herzgesunde Inhaltsstoffe

Für Schokoladenliebhaber haben deutsche und amerikanische Forscher grundsätzlich gute Nachrichten parat, wenn ein paar Einschränkungen mitberücksichtigt werden. Die Forscher gingen schon vor einigen Jahren der Frage nach, ob der Verzehr von Schokolade einen herzschützenden Effekt hat und vor Herzkrankheiten wie Herzinfarkt schützen kann. So ganz aus der Luft gegriffen ist die Vermutung nicht, enthält doch der Kakao in der Schokolade Inhaltsstoffe, die als herzgesund gelten. Außerdem weisen experimentelle Studien darauf hin, dass Inhaltsstoffe des Kakaos blutdrucksenkend und gefäßschützend wirken könnten. Wie so oft muss auch im Falle der Schokolade die Frage gestellt werden, ob bei normaler Verzehrgewohnheit der Gesundheitseffekt der Naturstoffe im Kakao und der erhoffte Herzschutz auch beim Menschen nachgewiesen werden kann. Dazu analysierten Forscher aus Houston, Texas tausende Datensätze diesbezüglicher Studien.

Bescheidener Herzschutz mit Schokolade möglich

Insgesamt wurden die Daten von mehr als 300.000 Studienteilnehmern über einen Beobachtungszeitraum von etwa 9 Jahren vergleichend analysiert und nach Hinweisen zu Korrelationen zwischen Schokoladenkonsum und koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche neu ausgewertet. Die Forscher konnten anhand ihrer Datenanalyse zeigen, dass ein regelmäßiger moderater Konsum von Schokolade zu einer Senkung des Risikos für koronare Herzkrankheit führen kann. Der Effekt ist mit 8% zwar nicht dramatisch hoch, aber durchaus im zu erwartenden Rahmen, was mit Lebensmitteln erreicht werden kann. Welche praktischen Empfehlungen können nun aus der Studie für Schokoladengenießer abgeleitet werden, die Genuss und Herzschutz miteinander verbinden wollen? Ernährungsexperten empfehlen dunkle Schokolade mit einem hohen Kakao-Anteil der Milchschokolade vorzuziehen. Diese hätte den Vorteil, dass bei relativ geringem Fett- Zucker- und Milchanteil der hohe Anteil an Kakao für eine gute Versorgung mit den herzgesunden sekundären Pflanzenstoffen aus der Kakaobohne sorgt. Dazu gehören die Kakao-Polyphenole, die in experimentellen Studien ihre herzschützende Wirkung bewiesen haben. Aus Studien wissen wir, dass Herzschutz und Schokoladenkonsum in einem linearen Verhältnis stehen und in einem begrenzten Bereich steigender Schokoladenkonsum mit stärkerem Herzschutz korreliert. Optimal scheint der tägliche Verzehr von 20g dunkler Schokolade zu sein, was in etwa zwei Riegeln entspricht. Mehr bringt nichts und könnte sogar wegen des Zucker- und Fettanteils der Schokolade zu negativen Effekten führen.

Fazit: Der Verzehr von dunkler Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil kann sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken, wenn diszipliniert nicht mehr als zwei Riegel pro Tag gegessen werden.

Quelle:

Sharmili Edwin Thanarajah, et al. Habitual daily intake of a sweet and fatty snack modulates reward processing inHumans, Cell Metabolism, 22 March 2023

Chayakrit Krittanawong, et al., Association between chocolate consumption and risk of coronary artery disease: a systematic review and meta-analysis, European Journal of Preventive Cardiology, Volume 28, Issue 12, November 2021, Pages e33–e35, doi.org/10.1177

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